Erinnerungen eines Handballers an Rolf Mahlstedt

Am Sonntag verstarb Rolf Mahlstedt im Alter von  90 Jahren.

 

Rolf habe ich als junger Sportler in den 80er Jahren als „harten Hund“ kennen gelernt. Er wachte über den Sportplatz, über den damaligen Vereinsbulli, über unsere Vereinsfahne, über die Finanzen.

 

Gerne kam er mürrisch daher, meckerte auch oft uns jungen Sportler an. Natürlich immer zu Unrecht!

 

Heute mit einigem Abstand, habe ich Rolf in anderer Erinnerung. Ja, er polterte gerne, aber war da nicht auch immer ein verschmitztes Lächeln zu sehen?

 

Forderte er nicht damals schon lediglich Tugenden wie einem respektvollen Umgang miteinander und dem Eigentum anderer sowie  Disziplin beim und neben dem Sport ein?

 

Auch heute versuchen wir Trainer unseren jungen Sportlern diese Werte zu vermitteln….

 

Es gibt sicher einige Vereinsmitglieder die Rolf besser gekannt haben und sein nachhaltiges Wirken besser beurteilen können. Mir bleiben aber Rolfs Aussagen in Erinnerung:

 

„Nicht mit Stollenschuhen auf den Sportplatz“

 

„Im Bulli wird nicht gegessen und getrunken. Und fahrt nicht zu schnell…“

 

„Ein guter Handballer war zuerst beim Kinderturnen, um dort Kraft und Koordination für den Handballsport zu bekommen“

 

„Die Fahne wird vernünftig gefaltet übergeben. Und wehe, sie wird dreckig!“

 

Die Vereinsfahne für öffentliche Veranstaltungen wie z.B. Spalierstehen bei Hochzeiten von Rolf abzuholen war für viele unangenehm. Irgendwie hatte man immer ein schlechtes Gewissen. Ich tat es gerne.

 

Rolf hatte ein enormes  handballerisches Fachwissen. Einige Ratschläge und Bemerkungen habe ich verinnerlicht und immer wieder als Trainer verschiedener Handballmannschaften verarbeiten können.

 

Rolf hat für seinen Verein gelebt. Rolf war für viele der Verein.

 

Manchmal traf ich ihn in den letzten Jahren in der Nähe des  Sportplatzes. Das die Knochen nicht mehr mitmachen, sei das Schlimmste für ihn, so erzählte er mir. Ein Sportler durch und durch.

 

Rolf, ich werde dich in guter Erinnerung behalten.

 

Thorsten Stürenburg